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Erstellt Montag, 2. September 2024

Beim Kauf eines Feinstaubtaschenfilters stehen Kunden oft vor der Wahl  Synthetikmedium oder Glasfasermedium. Auf der Basis von mehr als 60 Jahre Branchenerfahrung und umfangreichen Messdaten aus der Praxis zu beiden Medientypen haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zu Wirkungsweise, Abscheideleistung und Standzeit zusammengestellt, damit Sie eine qualifizierte Kaufentscheidung treffen können.


Die Ergebnisse in Kürze

  • Taschenfilter mit Synthetikmedium fallen in Ihrer Filterleistung innerhalb weniger Wochen unter die ihres Glasfaserpendants.
  • Die Wirksamkeitsbewertung nach ISO 16890  trägt diesem Leistungsabfall nur unzureichend Rechnung, so dass die reale Abscheideleistung eines Synthetikfilters über die gesamte Standzeit deutlich tiefer ist, als die ISO-Klassifizierung angibt. 
  • Die Wirksamkeit von Glasfaserfiltern dagegen bleibt über die Betriebszeit konstant und filtriert dadurch bei gleicher Klassifizierung  deutlich mehr schädliche Partikel aus der Luft.
Unser Fazit: In puncto Konstanz und entladenem Abscheidegrad sind die Glasfasermedien über die gesamte Betriebszeit dem synthetischen Wave-Medium nach wie vor deutlich überlegen.

Unterschiede in mikroskopischer Struktur und Funktionsweise

Für ein besseres Verständnis der Untersuchungsergebnisse ist es hilfreich, sich zunächst die Unterschiede zwischen Synthetik- und Glasfasermedien in Bezug auf Struktur und Wirkungsweise anzusehen. Dies geschieht nachfolgend am Beispiel der beiden Camfil-Taschenfilter Cam-Flo mit Synthetikmedium (Wave) und Hi-Flo mit Glasfasermedium.

Abbildung 1: Mikroskopischer Vergleich zwischen Glasfaser- (links) und Synthetikmedium (rechts), jeweils im Maßstab 1:100

Quelle: Ryf AG – Microscopy & Metrology Services

Glasfaser

Ein Blick ins Mikroskop verrät, dass Glasfasermedien im Vergleich zu Synthetikfasermedien eine dünne und verflochtene Struktur besitzen. Dadurch verfangen sich deutlich mehr Partikel in den Taschen und werden in größerer Menge aus der Luft gefiltert.

Der Hi-Flo setzt voll auf die feine Glasfaserstruktur und somit auf mechanische und physikalische Filtereffekte, genauso wie sämtliche Schwebstofffilter (EPA, HEPA, ULPA). 

Synthetik

Die Faserstruktur des Synthetikfilters ist loser und bedient sich zur Abscheidung von Partikeln vorwiegend der elektrostatischen Ladung.

Diese Ladung reduziert sich kontinuierlich während des Einsatzes in der Lüftungsanlage und auch bei der Lagerung. Unabhängige Testreihen bestätigen, dass die Wirksamkeit des synthetischen Mediums schon innerhalb weniger Wochen deutlich unter die des Glasfasermediums fällt.

Gesundheitlich unbedenkliche Glasfaser mit TÜV-Gütesiegel
Die in den Hi-Flo-Filtern verwendete Glasfaser wurde von einem unabhängigen Labor getestet und für gesundheitlich unbedenklich befunden. Die WHO anerkennt dieses Ergebnis und bestätigt, dass diese Glasfasern für Menschen nicht krebserregend sind. Die TÜV-Zertifizierung stellt sicher und bestätigt, dass nur diese Glasfaser verwendet werden. Camfil ist der einzige Filterhersteller, dessen Glasfaserfilter offiziell gesundheitlich unbedenklich sind.

So kommt die ISO-Klassifizierung von Synthetikfiltern zustande

Nach dem ISO 16890-Prüfstandard werden zwei Testreihen durchgeführt. Für die erste Testreihe werden die Filter unbehandelt, also im statisch geladenen Zustand getestet. Für die zweite Testreihe wird die elektrostatische Ladung der Filter mit Hilfe von Isopropanol nahezu vollständig neutralisiert. Für die abschließende Filterklassierung wird aus den beiden Testreihen das einfache arithmetische Mittel gebildet.

Hier sehen Sie die Ergebnisse dieser Messungen, welche durch die unabhängigen Labore Ri.SE und Eurofins durchgeführt wurden. Die rote Linie zeigt die Messergebnisse im geladenen Zustand (ePM1), die blaue die Messergebnisse im künstlich entladenen Zustand (ePM1min). Die grüne Linie zeigt den Mittelwert an.

Abbildung 2: Laborergebnis Synthetikmedium Cam-Flo ePM1 70% 

Iso-Klassifizierung und reale Leistung von Synthetikfiltern

Die Messungen im Labor ergeben, dass die synthetischen Filter nach nahezu vollständiger Entladung im Isopropanolbad bis zu 20% ihrer Wirksamkeit verlieren (bei Partikeln von 0,3 µm). Feldmessungen zeigen allerdings, dass der Leistungsabfall in der Realität deutlich höher ausfällt als im Labor und die vollständige Entladung bereits nach 3-5 Monaten eintritt.

Der langen Standzeit in entladenem Zustand (bis zu 9 Monate) wird in den Testverfahren nach ISO nicht Rechnung getragen. Es wird eine gleichbleibende Wirksamkeit suggeriert, die den Praxistest nicht besteht, wie die folgende Grafik zeigt.

WICHTIG!

Verlangen Sie immer ein Zeugnis eines unabhängigen Testlabors (RI.SE, VTT oder Eurofins in Europa).

Eurovent-Zertifikate sind keine neutralen Zeugnisse. Die von Eurovent im Zertifikat verwendeten Daten basieren auf einer Selbstdeklaration des Herstellers und zeigen zudem keinen Abscheidegrad in geladenem Zustand.

Glasfaserfilter: Konstante Leistung über die gesamte Betriebszeit

Diese Problematik hat der glasfaserbasierte Feinstaubtaschenfilter nicht. Denn Glasfasermedien können nicht elektrostatisch aufgeladen werden, sondern setzen voll auf die mechanischen Filtereffekte. So sind die gemessenen Werte (geladen und entladen) immer identisch – und zwar über die gesamte Standzeit hinweg. Die Wirksamkeit bleibt deshalb nicht nur konstant hoch, sondern tatsächlich KONSTANT. Die ISO-Klassifizierung beim Glasfaser-Feinstaubtaschenfilter entspricht somit der tatsächlichen Filterleistung über die gesamte Betriebszeit und bildet die Realität ab.

Abbildung 4: Laborergebnis Glasfasermedium Hi-Flo ePM1 70% 

Wieso gewinnt Hi-Flo Glasfasertechnologie im direkten Vergleich zu Synthetik?

  • Konstant hoher Schutz für Mensch, Anlagen und das Kanalsystem
  • Geringere Wartungskosten, weniger Reinigungsarbeiten, geringerer Verschleiß der eingebauten Komponenten
  • Verbesserte Hygiene
  • Gesundheitlich unbedenklich durch biolösliche Glasfaser (unabhängige Unbedenklichkeitsbescheinigung)
  • Geringer Anstieg des Druckverlustes bei erhöhter Luftfeuchtigkeit
  • Hi-Flo Filter ePM1 70% bis ePM1 85% werden durch das aha! Allergiezentrum Schweiz als geeignet deklariert