Eurovent 4/26: Die Auswahl des richtigen Molekularfilters für die Zuluft in allgemeinen Lüftungssystemen

Eine ganzheitliche Betrachtung der Innenraumluftqualität muss sowohl gasförmige als auch partikelförmige Schadstoffe berücksichtigen. Da wir rund 90 % unserer Zeit in Innenräumen verbringen, ist saubere Luft essenziell für unsere Gesundheit.

Gasförmige Schadstoffe wie Ozon (O₃), Stickstoffdioxid (NO₂), Schwefeldioxid (SO₂) und flüchtige organische Verbindungen (VOC) können erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben. Während Partikelfilter Aerosole zurückhalten, sind Molekularfilter unverzichtbar, um gasförmige Schadstoffe durch Adsorption zu entfernen. Die Hauptquellen gasförmiger Schadstoffe sind Verbrennungsprozesse, beispielsweise im Verkehr oder bei der Energieerzeugung. Besonders in städtischen und industriellen Gebieten ist eine effektive Molekularfiltration entscheidend, um langfristig die Schadstoffbelastung in Innenräumen zu reduzieren und Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2021 ihre Expositionsgrenzwerte für einige kritische molekulare Schadstoffe verschärft. Basierend auf diesen neuen WHO-Richtlinien definiert die Eurovent-Norm 4/26 drei verschiedene Außenluftzustände, die in der folgenden Tabelle zusammengefasst sind.

Das Klassifizierungssystem der ISO 10121-3 ermöglicht eine präzise Einstufung von Molekularfiltern basierend auf ihrer Kapazität und Effizienz gegenüber gängigen Schadstoffen. Dies erleichtert die Auswahl geeigneter Filter für spezifische Anwendungen. Die Norm kategorisiert Filter nach ihrer Abscheideleistung für Schadstoffe wie Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und flüchtige organische Verbindungen (VOC). So können HLK-Fachleute fundierte Entscheidungen treffen und sicherstellen, dass die gewählten Filter die für ihren Anwendungsfall erforderlichen Anforderungen an  die  Luftqualität erfüllen.

Eine präzise Klassifizierung trägt nicht nur zu einer verbesserten Innenraumluftqualität bei, sondern hat auch wirtschaftliche Vorteile, denn ein optimaler Filter bedeutet längere Standzeit, niedrigere Wartungskosten und eine bessere Gesamteffizienz des Lüftungssystems.

Die Auswahl des passenden Aktivkohle- oder Molekularfilters setzt ein umfassendes Verständnis der örtlichen Außenluftqualität, der Gebäudenutzung und der spezifischen Filteranforderungen voraus. Für eine optimale Leistung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, darunter:

• Schadstoffkonzentrationen
• Luftdurchflussraten
• Systemdesign

Die Luftqualitätsrichtlinien der WHO bieten eine wertvolle Orientierung zur Festlegung vertretbarer Schadstoffkonzentrationen und helfen, die benötigte Filtereffizienz zu bestimmen. Durch die gezielte Auswahl von Molekularfiltern gemäß diesen Richtlinien lassen sich die Luftqualität verbessern, Gesundheitsstandards einhalten und Betriebskosten optimieren. Um die Filtereffizienz langfristig zu erhalten, ist eine regelmäßige Überwachung und Wartung der Filter ist unerlässlich.

Sobald Sie die Außenluftqualität analysiert und den Verwendungszweck Ihres Gebäudes festgelegt haben, hilft Ihnen die Eurovent-Norm 4/26, die erforderliche Mindestfiltrationseffizienz Ihres Molekularfilters zu bestimmen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Filter optimal auf Ihre spezifischen Luftqualitätsanforderungen abgestimmt ist.

Die Auswahl des richtigen Molekularfilters kann eine komplexe Aufgabe sein, und wir hoffen, dass die bereitgestellten Informationen Sie dabei unterstützen. Sollten Sie weitere Fragen zu Molekularfiltern oder zu den spezifischen Anforderungen und Richtlinien von Eurovent 4/26 haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren – die Camfil-Kundenberater freuen sich, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen!