Verbesserte Lüftungssysteme können aerogene Viren eindämmen

In einer wissenschaftlichen Debatte hat die WHO bestätigt, dass im Fall von COVID-19 eine Übertragung über die Luft in überfüllten, geschlossenen oder schlecht belüfteten Umgebungen nicht ausgeschlossen werden kann. Wissenschaftler weltweit suchen nach weiteren Nachweisen, da sich dies auf die Richtlinien für überfüllte Innenräume auswirken könnte. Bisher hat die WHO Studien und Nachweise anerkannt, die die Übertragung von COVID-19 von symptomatischen Personen auf andere Personen in direktem Kontakt über Tröpfchen aus den Atemwegen beschreiben. Sowohl über den direkten Kontakt mit der Person als auch über engen Kontakt mit kontaminierten Objekten und Oberflächen.

Diese Infografik von der BBC erläutert den Unterschied zwischen der Tröpfchen- und der aerogenen Übertragung. Tröpfchen aus dem Respirationstrakt sind extrem klein und häufig für das menschliche Auge nicht sichtbar, mit einer Partikelgröße von weniger als 0,5 bis 15 Mikrometern. Es gibt Standardmaßnahmen, um diese Tröpfchen innerhalb von Lüftungssystemen für Innenräume zu reduzieren. Bevor Sie jedoch loslegen und Änderungen an Ihrem Lüftungssystem vornehmen, ist es wichtig, die Größe der COVID-19-Viren zu verstehen. Einige dieser Tröpfchen sind zu schwer, um in der Luft zu verweilen, sodass sie auf benachbarte Böden oder Oberflächen fallen. Keimträger nehmen diese mit COVID-19 kontaminierten Tröpfchen auf und empfängliche Wirte, die diese Oberflächen berühren, könnten infiziert werden.

Wissenschaftler beobachteten, dass 95 % der Partikel in der Luft häufig kleiner als 100 µm (µm = Mikrometer) sind. Dazu gehören auch die Submikronpartikel, die kleiner als 1 Mikrometer sind. Tröpfchen im Größenbereich von 0,5 – 20,0 µm, die in der Luft verweilen, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, in die Atemwege zu gelangen und Infektionen auszulösen. Aufgrund der Größe des Virus (Durchmesser von 0,015 µm bis 0,4 µm) wird er in die Kategorie der Schadstoffe unter PM1 eingestuft. 

 

Die Größe der Partikel, die aus der Innenraumumgebung herausgefiltert werden müssen, gibt die Auswahl oder Optionen der Effizienz der Luftfiltrationslösung vor. Pollen oder Bakterien erscheinen im Vergleich zum COVID-19-Virus beispielsweise riesig, sodass ein Schutz, der für saisonale Allergien ausreichend ist, möglicherweise ungenügend ist im Kampf gegen schädliche Krankheitserreger, wie den COVID-19-Virus. Der weitere Vergleich mit dem menschlichen Haar, das einen Durchmesser von 60 bis 120 Mikrometer hat, bietet ein gutes Verständnis darüber, wie klein der COVID-19-Virus ist.

Was kann getan werden?

Die Verbesserung der Belüftungssysteme sowie die Regulierung von Luftfluss und Luftfiltration sind wesentlich dafür, die Verbreitung von COVID-19 in Innenräumen zu begrenzen. 

1. Erhöhung der Außenluftversorgung  

  • Saubere Außenluft einführen
  • Luftwechselrate mit der Außenluft erhöhen
  • Umluft minimieren

Es ist festzustellen, ob eine Erhöhung der Außenluftversorgung  und die Eliminierung oder Reduzierung von Umluft möglich ist. Modifikationen am Lüftungssystem, wie die Installation eines Luftströmungskontrollsystems, das eine Maximierung der Frischluftversorgung und eine Minimierung der Umluft ermöglicht. Sollte die Nutzung von Umluft unvermeidbar sein, rüsten Sie auf leistungsstarke Filter auf, die Partikel der Größe von <1 Mikrometer erfassen können (ISO ePM1 80 % und höher). Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass der Motor Ihrer Innenraumlüftung über ausreichend Leistung für dieses Upgrade verfügt.

2. Einsatz von Luftfiltern mit ISO ePM1 Filterklasse 

  • Hocheffiziente Luftfiltration je nach Leistungsgrenze des Lüfters
  • Mobile Raumluftreiniger 
  • Einhaltung regelmäßiger Wartungsintervalle
  • Feuchteregelung

Hocheffiziente Luftfilter können Partikel erfassen, die für die Verbreitung des Virus verantwortlich sind. Die Filtermembran sorgt dann für eine Inaktivierung der eingefangenen Viren. Das Upgrade auf Hocheffizienzfilter hängt von den Verschmutzungswerten in der Luft ab. Hochwertigere Filter erfordern möglicherweise einen Vorfilter, um eine angemessene Filterlebensdauer zu gewährleisten, und Lüfter sollten für den erhöhten Druckabfall im Filterschritt ausgelegt sein.
Camfil empfiehlt eine ISO ePM1-Filterklasse gemäß  ISO 16890 (ePM1 80% oder höher) für Lüftungssysteme mit Luftfilteranlagen (Air Handling Units, AHUs). Aufgrund des erhöhten Luftwiderstands und Platzmangels ist dies aber möglicherweise nicht für alle kommerziellen Lüftungssysteme praktisch. Lüftungsanlagen, die diesen Standard nicht erfüllen, können schnell und einfach mit Luftreinigern nachgerüstet werdenum die Luftfiltration zu verbessern. Luftreiniger eignen sich auch zur schnellen Verbesserung eines bereits gut funktionierenden Systems, sollte es zu erhöhten Gefahren kommen, die einen sogar noch besseren Schutz erfordern. Ein Luftfiltrationsexperte kann eine entsprechende Analyse durchführen und eine Lösung basierend auf der Innenraumluft und dem bestehenden Lüftungssystem empfehlen, um die Auswirkungen schädlicher Krankheitserreger, wie dem COVID-19-Virus, einzudämmen.

Die Effizienz von Schwebstoff- oder HEPA-Filtern (High Performance Air Filter) wird in MPPS (Most Penetrating Particle Size) also der Partikelgröße mit der höchsten Penetration gemessen, was der geringsten Effizienz des Filters entspricht. Für kleinere oder größere Partikel ist die Leistung dieses Filters sogar noch höher. Die MPPS liegt in der Regel zwischen 0,1 – 0,2 Mikrometer in Größe. Bakterien und Viren sind zwar in der Regel kleiner als das, hängen sich aber größeren Partikeln an. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Luftfilter aktiv lebende Organismen nicht abtöten. Filter dienen lediglich für das Erfassen und die Rückhaltung innerhalb der Filtermatrix. Nachdem der Virus erfasst wurde, verbleibt er im Luftfilter, wo er letztendlich austrocknet und abstirbt (auch als inaktiver Virus bezeichnet). Studien zum COVID-19-Virus deuten darauf hin, dass der Virus nicht länger als drei Tage auf offenen Oberflächen überleben kann. Die nachstehenden Diagramme erklären die Effizienz der ausgewählten Luftfiltration im Kampf gegen Submikronpartikel, wie Kraftfahrzeugemissionen, Bakterien, Viren und andere Schadstoffe. 

Im Vergleich zu anderen Filterklassen erfassen Luftfilter der H13-Filterklasse 99,95 % der als Submikronpartikel eingestuften Schadstoffe, wie dem COVID-19-Virus. Neben dem Upgrade zu einer effizienteren Filterklasse sollten Sie auch sicherstellen, dass der jeweilige Anbieter die entsprechenden Leistungstests vorlegen kann. Denken Sie auch an mobile Luftreiniger für Innenraumbereiche, um die Virenbelastung zu reduzieren, sofern eine zusätzliche lokalisierte Regulierung nötig ist.

Hohe Luftfeuchtigkeit führte bei simuliertem Husten zum Verlust der Infektiosität von Grippeviren. Eine Raumluftfeuchtigkeit von zwischen 40 und 60 % relative Luftfeuchtigkeit bekämpft nachweislich aerogene Grippeinfektionen. Diese ideale Luftfeuchtigkeit reduziert den Zeitraum, in dem aerogene Grippeviren infektiös bleiben.

Ein aktualisiertes Lüftungssystem mit Hochleistungsfiltern zur Minimierung der Auswirkung schädlicher Krankheitserreger in Innenräumen ist ein Muss für die Tröpfchen- und aerogene Übertragung. Wenn es sich um eine aerogene Übertragung handelt ist ein optimierter Luftfluss im Lüftungssystem wesentlichFinden Sie Ihre nächstgelegene Camfil Geschäftsstelle und kontaktieren Sie unsere Spezialisten, um Ihre Anforderungen an die Luftfiltration sowie Ihre Raumluftqualität zu besprechen.

 

Quellen:

Can HVAC systems help prevent transmission of COVID-19? - Published by McKinsey

WHO rethinking how COVID-19 spread in the air – Published by BBC

High humidity leads to loss of infectious influenza virus - Journal

Transmission of COVID-19 virus by droplets & aerosols – Study & Journal

Erstellt Montag, 24. August 2020
Camfil ist Ihr Partner für saubere Luft. Kontaktieren Sie uns noch heute!
Filterlösungen
+49 4533 2020
Industrielle Absaugung
+49 7461 70110
KONTAKT FINDEN